Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Knabenschule
Geschlecht (WdK): Jungen
— 95 —
Da wurde er als ungehorsamer Unterthan in die Reichsacht und seiner Herzogtümer verlustig erklärt. Über wen die Reichsacht verhängt wurde, der war vogelfrei, d. h. wer da wollte, konnte ihn straflos umbringen. Es kam zum Kriege gegen ihn. Heinrich leistete eine Zeit lang tapfere Gegenwehr, aber endlich blieb ihm nichts übrig als den Kaiser um Gnade zu bitten. Es wurde wieder eine Reichsversammlung ausgeschrieben, hier warf sich der gebändigte Löwe dem Kaiser zu Füßen. Dieser war in der Erinnerung an ihre frühere Freundschaft und an den jähen Umschlag von Heinrichs Schicksal tief ergriffen, hob ihn gütig auf und umarmte ihn unter Thränen. „Du bist das eigene Werkzeug deines Falles," fprach der Kaiser. Aber die Strafe wurde ihm nicht erlassen. Er verlor seine Herzogtümer und wurde auf drei Jahre aus dem Reiche verwiesen, doch ein Teil der früher von ihm eroberten Lande sollte ihm und seiner Familie verbleiben.
Wenn der nunmehr alte Kaiser auf sein Leben zurückblickte, so durfte er sich sagen, daß es nach dem Worte der heiligen Schrift Mühe und Arbeit gewesen. Jetzt endlich war rings um ihn Frieden geworden. Dieses freudige Gefühl bewog ihn ein Reichsfest zu feiern, wie es noch nie stattgefunden hatte. Zu Pfingsten versammelten sich auf feine Einladung in Mainz alle Großen mit zahllosem Gefolge; der Erzbischof von Köln allein hatte ein Gefolge von 4000 Mann. Der hinzuströmenden Fremden waren so viele, daß die Stadt sie nicht faßte, es mußte eine große Ebeue vor den Thoren aushelfen, wo beinahe eine zweite Stadt von Zelten errichtet ward. Nicht nur sämtliche Fürsten und Edelen, sondern auch das Volk wurde drei Tage lang vom Kaiser trefflich bewirtet, wozu eine unsägliche Menge Lebensmittel und Wein herbeigeschafft war. Das Fest begann damit, daß der Kaiser seinen beiden älteren Söhnen den Ritterschlag erteilte, dann folgten mannigfache Ritterspiele und andere Ergötzlichsten. Der Überfluß bei den Festmahlen, die Pracht der Kleider, Waffen und Pferde der unzähligen Ritter, die reichgeschmückten schönen Frauen wirkten zusammen, daß keiner der Anwesenden, wenn er auch noch so lange lebte, den Eindruck, welchen diese Freudentage hinterließen, vergessen konnte. Der Kaiser aber, von dessen Antlitz Hoheit und Milde leuchtete, war der Glanzpunkt dieser Herrlichkeit.
Damals war es nicht selten, daß fromme Helden ihr thaten-reiches Leben mit der Teilnahme an einem Kreit^uge beschließen wollten.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrichs Heinrichs
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Knabenschule
Geschlecht (WdK): Jungen
- 108 —
verbleiben, aber nur unter der Oberherrschaft des Königs. Die einstige Macht des Ordens war nun vollkommen gebrochen, er fristete nur fein Dasein im Gehorsam gegen den Polenkönig.
Noch folgte einander eine Reihe von Hochmeistern, aber als Albrecht von Brandenburg Hochmeister war, löste er den Orden aus und wurde Herzog von Preußen, doch nur unter polnischer Oberherrschaft, wie es das Ordensland gewesen war. Als später der herzogliche Stamm ausgestorben war, wurde der Kurfürst von Brandenburg als nächster Verwandter desselben zugleich Herzog von Preußen.
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Extrahierte Personennamen: Albrecht_von_Brandenburg_Hochmeister Albrecht
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Knabenschule
Geschlecht (WdK): Jungen
— 93 —
auch den besten Teil seines Heeres, und als er sich auf den Rückzug begab, wäre er beinahe selbst mns Leben gekommen. Er hatte in der Stadt Pisa Nachtquartier genommen; da beschlossen einige Bürger d-s Haus zu umstellen und ihn am frühen Morgen im Schlafe zu ermorden. Zum Glück wurde der Anschlag verraten und ein Ritter, Hermann von Siebeneichen, dem Kaiser an Gestalt ähnlich, erbot sich statt seiner sich ins Bett zu legen. Da die Verschworenen nun durch ein Fenster sahen, wie der vermeintliche Kaiser zu Bette ging, achteten sie nicht darauf, daß der wirkliche in einer Verkleidung mit fünf Begleitern das Haus verließ. Am Morgen wurde die Täuschung offenbar, doch die Italiener waren edeldenkend genug, die Treue des Ritters zu belohnen und ihn unversehrt zu entlassen.
Nun blieb Friedrich längere Zeit in Deutschland, denn er sah ein, daß er ohne ein sehr bedeutendes Heer den Trotz der Lombarden nicht brechen würde; wagten die Mailänder doch wieder ihre Stadt aufzubauen. Endlich meinte er hinlänglich gerüstet zu sein und schickte eine Truppe unter Führung des Erzbischofs von Mainz voraus; er selbst folgte bald mit dem Hauptheer uach. Es erscheint wunderlich, daß ein Mann des heiligen Friedens sich in das Getümmel blutiger Schlachten stürzen sollte, aber damals war es keineswegs ungewöhnlich. Der Erzbischof war ein ritterlicher Herr; in blauem Waffenrock und mit goldenem Helm war er überall zu sehn, wo es Gefahr gab, und schmetterte mit seinem gewaltigen Streitkolben die Feinde zu Boden. Als der neue Krieg mit den Lombarden eine Zeit lang gedauert hatte, überzeugte sich der Kaiser, daß seine Streitmacht noch immer nicht den Lombarden gewachsen sei, und schrieb nach Deutschland um Zuzug. Besonders hoffte er auf die Hilfe des angesehensten deutschen Fürsten, Heinrichs des Löwen. Er war aus der Familie der Welfen. Die Hohenstaufen und Welfen waren bis zur Regierung Friedrichs in Hader miteinander gewesen, aber als. Kaiser übertrug Friedrich an Heinrich die Verwaltung zweier Herzogtümer und versöhnte ihn dadurch. Seitdem hatte Heinrich seine Macht durch Eroberungen in den von Heiden bewohnten Nachbarländern noch bedeutend vermehrt. Seine Residenz war die Stadt Braunschweig; vor der Burg derselben stand ein großer eherner Löwe als Sinnbild seiner Tapferkeit. Friedrich war fehr erstaunt, als Heinrich die gewünschte Unterstützung unter dem Vorwand seines Alters versagte, da er doch
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
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Extrahierte Personennamen: Hermann_von_Siebeneichen Friedrich Friedrich Heinrichs Friedrichs Friedrich_an_Heinrich Friedrich Heinrich Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Mainz Deutschland Friedrichs Hader
185
berg, Posen, Stettin, Glogau, Glatz, Neiße, Torgau, Magdeburg,
Erfurt, Koblenz, Köln, Wesel; 16 zweiter Klaffe: Pillau, Weich-
selmünde, Thorn, Damm, Küstrin, Kosel, Silberberg, Schweidnitz,
Stralsund, Spandau, Wittenberg, Minden, Ehrenbreitstein,
Deutz, Saarlouis, Jülich). Die Staatseinnahmen und Aus-
gaben betragen jährlich über 50 Mill. Thaler, die Staatsschuld
etwa 150 Million Thaler.
§■ 30.
Die Entstehung des preußischen Staates.
Der geringe Anfang Preußens, jetzt einer der 6 Großmächte
Europa's, war die Nordmark oder Mark Salzwedel, her-
nach Altmark genannt (bet nördliche Theil des Regierungsbe-
zirks Magdeburg), welche der deutsche Kaiser Heinrich 1. (917 —
936) am linken Elbufer gegen die Wenden anlegte. Markgraf
Albrecht der Bär (aus dem Hause Anhalt) erweiterte seine Be-
sitzung im O. der Elbe und nannte sich ums I. 1110 Mark-
graf von Brandenburg. Unter seinen Nachfolgern, die 1320
ausstarben, waren viele tüchtige Regenten: sie unterwarfen die
Wenden bis über die Oder hinaus. Nicht so glücklich war die
Mark unter den baierschen (1320 — 1373) und luxenburgischen
Markgrafen bis 1115. Da verkaufte Kaiser Sigismund, ihr
damaliger Besitzer, sie an den Burggrafen von Nürnberg, Fried-
rich Vi. aus dem Hause Hohenzollern. Mit dem neuen Herr-
scher kehrte Ruhe in die damals 160 £>. M große Mark zu-
rück (Kdrfr Ii. Nr. 30 ). Einen bedeutenden Zuwachs erhielt das
Land durch die Besitznahme des Herzogthums Preußen.
Der große Kurfürst Friedrich Wilhelm (1610 — 88) hin-
terließ schon einen Staat von 2000 O.- M. und ein Heer von
28,000 Mann. Sein Sohn Friedrich!., nahm 18. Jan. 1701
den Titel König von Preußen an und hinterließ damit den
Nachfolgern die Aufgabe, zu dem Titel die Macht zu fügen. Sein
Enkel Friedrich Ii., der Große (1710 — 86) löste dieselbe.
In drei Kriegen 1710 — 12, 1711 — 15, 1756 — 63 erwarb
und sicherte er sich Schlesien; in dem letzten, siebenjährigen
Kampfe stand er mit England gegen Oestreich, Rußland, Frank-
reich, Schweden, den größten Theil des deutschen Reiches. Bei
der ersten Theilung^ Polens (1772) erhielt ec Westpreußen
tvieder. ,.Der alte Fritz," wie sein Volk ihn nannte, als Feld-
herr und Regent die Bewunderung Europa's (Kdrfr. Ii. Nr. 107.)
hinterließ als König von Preußen 3500 O- M. und ein
Heer von 200,000 Mann. Sein Nachfolger Friedrich Wil-
helm Ii. (1786 — 97) vergrößerte das Land bei der zweiten (1793)
und dritten (1795) Theilung Polens bis auf 6000 Q. M. —
aber bald nachher kam böse Zeit. Friedrich Wilhelm Iii- sah
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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Extrahierte Personennamen: Glatz Silberberg Saarlouis Heinrich Heinrich Albrecht Albrecht Sigismund Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich!. Friedrich Friedrich_Ii Friedrich Oestreich Fritz Friedrich_Wil- Friedrich Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
191
Ghem sogenannten Mäusethurm, ward der grimme Popicl, der letzte aus
dem Stamme der Lechen von den Mäusen verzehrt.
<1 §• 33.
Die Provinz Brandenburg.
(Kdrfc. l. Anh. I..17.)
Die Mark Brandenburg entstand um 1440, als Al-
brecht der Bär, welcher bis dahin nur die Alt mark besaß, als
Erbe des wendischen Königs Pcibislaw, die Mittelmark, Prieg-
nitz und Uckermark erhielt, welche mit der Altmark zusammen
späterhin die Kurmark bildete. Unter Albrechts Rachfolgern
kam im 13. Jahrh, die Neu mark hinzu. Die ältesten Bewoh-
ner Brandenburgs waren Germanen, die beiden lsuevischen) Völ-
ker Semnonen und Longobarden (Kinderfr. Anhang 11.).
Nach der Völkerwanderung wurde es von den vordringenden
Wenden besetzt, seit Karl des Großen Zeiten aber von den deut-
schen Kaisern erobert und mit Deutschen bevölkert. Wenden fin-
den sich auch jetzt noch unvermischt an der oberen Spree (vergl. §.30).
Die Provinz Brandenburg begreift fast die ganze Mark
Brandenburg mit Ausnahme der Altmark und einiger Theile
der Neumark, die Niederlausitz, einen kleinen Theil der
Oberlausi'tz, und einige ehemals kursächsische Aemter. 731 Q. M.
1'800,000 E. Sie ist eine große Ebene, die zum Theil, beson-
ders an den Flüssen, sehr fruchtbar ist, aber auch sehr große
Moor- und namentlich Sandstrecken bat. Das Land enthält
viel Kalk (bei Rüdersdorf), Gips (bei Sperenberg), Tors sin den
Brüchen) und Braunkohlen (bei Zilenzig, Freienwalde rc.) und
erzeugt Getreide, Obst, etwas Wein und Tabak (in der Ucker-
mark). An Gewässern hat die Provinz eine große Zahl, na-
mentlich an See'n; die Hauptflüsse aber sind die Oder mit Bo-
der, Neiße, Warthe, und an der Grenze die Elbe mit der
tavel, in welche die Spree fällt. Außerdem giebt's mehrere
anäle, so: den plauenschen Kanal zur Abkürzung der Fahrt
aus der Havel in die Elbe, den Finow-Kanal zwischen Havel
und Oder, den Müllrosec oder Friedrich-^Wilhelms-Ka-
nal zwischen Spree und Oder. An der Oder, Warthe, Netze,
Havel rc. sind große, sehr fruchtbare Brüche. Die Einwohner
sind meist Deutsche; doch finden sich auch Wenden (bei Kottbus,
Züllichau rc.) und viele französische Einwanderer. Die Fabrik-
thätigkeit ist ziemlich bedeutend, namentlich giebt es hier Sei-
den-, Baumwollen-, Wollen-, Papier-, Spiegel-, Porzellan-,
Gewehr- Tabacks- und viele andere Fabriken. Der Handel
ist recht lebhaft, wozu die Frankfurter Messen viel beitragen.
pet Regierungsbezirk Potsdam (zu dem Berlin
nicht gehört, sondern seine eigene Verwaltung hat). 14 Kreise.
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TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
Extrahierte Personennamen: Königs_Pcibislaw Albrechts Albrechts Karl_des_Großen Karl
194
Gerichts, Semlnar's und vieler wichtigen Anstalten. — Eisenbahnen
nach Berlin und Stargard. 2) Stargard a. d. Ihne, 12,000 E.,
früher Hptst. von Hintcrpommern, mit vieler Gewerbthätigkeit, Lein-
wandmärkte. 3) Swine münde auf Usedom, 4000 E., Hasen von
Stettin, und Seebäder. Heringsdorf.
Der Regierungsbezirk Köslin (Hinterpommern) 9 Kreise.
1) Köslin am Fuße des Gollenberges, 7000 E., Sitz der Re-
gierung und des Oberlandcsgcr., Fabriken. 2) Kolberg a. d. Per-
sante, 7000 E., Salzwerk, Fabr., Hd. erinnert an ihre berühmten Ver«
theidiger Heyden, Gneisenau, Schill und Nettelbeck. 3) Stolpe a. d.
Stolpe, 7000 E., bekannt durch Bernsteinarbeiten.
Hi. Der Regierungbezirk Stralsund (Neu-Vorpom-
mern) 4 Kreise.
I) Stralsund a. d. Meerenge Gellen, 13000 G., alte Stadt,
und starke Fst., Sitz der Reg. bedeutender Hd,, bekannt durch Wallen-
steins Belagerung 1628 und durch Schill's Tod 1809. 2) Greifs-
wald, ]/2 M. von der Ostsee, 12,000 E., Universität, Gymn., Se-
minar, Oberappellationsger. rc. Salzwerk, bedeutender Hd. — Zer
Eldena eine landwi'rthschaftliche Akademie. 3) Bartb, 4000 E.,
Hf., Hd. Schiffbau, Rhederei. 4) Bergen auf Rügen, 3000 E.
§. 35.
Die Provinz Sch lesien.
(Kdrsr. I. Anh. I. 19.
Das Herzogthum Schlesien war seit dem 9. Jahrh,
eine polnische Provinz, erhielt aber 1163 in den drei Söhnen
Wladislaw's Ii. seine eigenen Herzoge von piastischem Stamme,
welche das Land in Ober-, Mittel- und Niederschlesi'en theilten.
Seit 1327 erkannten die durch Theilung entstandenen 17 Für-
stenthümer die böhmische Lehnsherrschaft an, und schon 1355 ver-
einigte Karl Iv. ganz Schlesien mit Böhmen, worauf die ver-
schiedenen herzoglichen Linien nach und nach (der letzte piastische
Herzog, Georg Wilhelm von Liegnitz und Brieg, starb 1675}
völlig erloschen. Mit Böhmen kam Schlesien an das Haus
Oesterreich, ward aber von Friedrich Ii. (1740 — 42) erobert und
ihm bis auf den jetzigen österreichischen Theil abgetreten.
Die Provinz Schlesien, 742 Q. M. 2,709,000 E., be-
greift das alte Schlesien, mit Ausnahme des Schwiebuser
Kreises, einen Theil der Oberlausitz und der Neumark und
die Grafschaft Glatz, welche von Alters her zu Böhmen gehörte.
Sie ist eine der -bevölkertsten und gebildetsten Provinzen des
Staates und besteht zum großen Theile, besonders auf der lin-
ken Oderseite, aus Gebirgs- und Hügelland. Das Haupge-
birge sind im Sw. die schlesischen Sudeten, von denen
das Jsergebirge, bis 3000" h. und das Riesengebirge mit
der 5000" h. Schneekoppe, das Glatzer Geb., das mährisch-
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]
Extrahierte Personennamen: Schill Nettelbeck Stolpe Stolpe Karl_Iv Karl Georg_Wilhelm_von_Liegnitz Wilhelm Friedrich_Ii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Stargard Stargard Stettin Heringsdorf Hinterpommern Kolberg Gneisenau Stralsund Ostsee Eldena Rhederei Brieg Haus
Oesterreich
224
*
Gerbereien, Oel- und Krappmühlen und viele Metallfabr. Diese
Natur-und Kunstprodukte machen den Handel lebhaft. Künste
und Wissenschaften werden geschätzt und stehen in ziemlicher
Blüthe. Landstände. Eintheilung in 3 Provinzen.
I. Stackenburg, auf dem rechten Rheinufer.
I) Darmstadt a. d. Bergstraße, 30,000 E., Hptst. und Res.
hat ein prachtvolles Schloß, großes Exerzierhaus re. 2) Offenbach,
am Main, 10,000 E., (viele Deutsch Katholiken) erster Fabrikort im
Lande, 2 Messen. 3) Wimpfen am Nekar, 2500 E., Salinen.
Ii. Oberhessen der nördliche Theil.
Gießen a. d. Lahn, 10,000 E. Univ. und viele andere Lehranst.
Hi. Niederhessen, auf dem linken Rheinufer.
1) Mainz am Rhein, 45,000 E., Bandesf., Freihafen, Sitz
eines Bsschofs, ehemals Erzbischofs und Kurfürsten. Guttenbcrg erfand
hier die Buchdruckerkunst 14-io. Eisenbahn nach Frankfurt. 2) Bin-
gen an Nahe und Rhein, 5000 E., Weinbau, (Singer Loch, ehem. gefähr-
liche Stelle im Rhein), Mäusethurm. 3) Worms, a. Rhein, 10,000
Weinbau, Reichstag 152k. Liebfrauenkirche. 4) Nierstein, 2500
E., und Laubenheim, 800 E., Dörfer am Rhein, Weinbau.
B. Das Kurfürstenthum Hessen.
• Hessen, das Land der alten Catten, war sonst ein Theil
^>er Landgrafschaft Thüringen. Als die Landgrafen desselben
im 13. Jahrh, ausstarben und das eigentliche Thüringen an
^^Neißen kam, behauptete sich in Hessen Heinrich das Kind,
-^M)eibücher Seite ein Enkel des Landgrafen Ludwig von Thürin-
E^en U'ud der heil. Elisabeth. Seine .Nachkommen wußten ihr
Gebiet zu mehren^ besonders durch die Grafsch. Katzenellen-
bogen (die niedere ist jetzt preußisch und nassauisch, die obere
darmstätisch). Philipp der Großmüthige, ein berühmter
Zeitgenosse der Reformation, theilte das Land unter vier Söhne,
Von den so entstehenden 4 Hauptlinien bestehen noch 2. Die
Linie Kassel wußte im 30 jährigen Kriege ihr Gebiet zu mehren,
erlangte auch 1803 den kurfürstlichen Titel und (nachdem
Napoleon das Herrscherhaus vertrieben und in Kassel seinen Bru-
der Hieronymus auf den Thron des neugeschaffenen Königreichs
Westphalen gesetzt hatte) 1814 an dem größten Theile des Stif-
tes Fulda seine neue Vergrößerung. Das Hauptland liegt vom
Main bis zur Weser, wird von den preuß. Prov. Westpha-
len und Sachsen, von Hannover, Weimar, Baierff, Darmstadt
und Waldeck begrenzt und ist nebst den beiden Stücken im We-
sergeb. und Thüringer W. 208 Q. M. gr-, mit 800,000 E.,
von denen etwa % katholisch ist. Ein großer Theil deslandesist
bergig und hat keine vorzügliche Fruchtbarkeit; doch giebt der
Ackerbau alle Bedürfnisse hinlänglich. Die Viehzucht ist noch
beträchtlicher, so daß einige tausend Stück ausgeführt werden kön-
nen. Das Klima ist im ganzen gesund, am freundlichsten in
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
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TM Hauptwörter (200): [T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Singer Heinrich Heinrich Ludwig_von_Thürin- Ludwig Elisabeth Philipp Napoleon
419
Den einen Haufen derselben zersprengten diethüringer, der weit grö-
ßere aber blieb vor Merseburg liegen. Gegen diese wandte sich
Heinrich selbst, bezog ein Lager auf einem Hügel, den Feinden
gegenüber und gewöhnte seine Leute erst an den Anblick der grau-
sigen Ungarn. Vor der Schlacht erinnerte er seine Schaaren an
alle erlittene Schmach und ermunterte sie, aus den Beistand des
Allerhöchsten zu vertrauen. Begeistert blickten die Krieger auf
das Bild des Engels in der hochflatternden Reichsfahne und auf
ihren König, der, vor Allen hervorragend, sie gegen den Feind
führte. Und als er das Zeichen zum Angriffe gab, stürmten sie
so gewaltig auf die Raubschaaren, daß diese nicht einmal den er-
sten Ansall aushielten, sondern alle erschrocken flohen. Heinrich
setzte ihnen nach, ließ die flüchtigen niederhauen oder als Räuber
und Mordbrenner an die Bäume knüpfen. Da jubelte Alles
dem „Städteecbauer" entgegen und freute sich seines Königs.
So lange Heinrich lebte, kamen die Ungarn nicht wieder. Als
er sein Ende nahe fühlte, berief er die Großen des Reiches nach
Erfurt und bewirkte, daß sie seinen Sohn Otto zum Nachfolger
wählten. Bald darauf starb er im I. 936 nach einer 17jährigen
ruhmvollen Regierung.
Als es seinem tapfern Sohne Otto I. (936 — 973) endlich
955 gelang, sie in Baiern am Lech fast bis zur Vernichtung zu
schlagen, ließen sie fortan Deutschland in Ruhe. — Otto erwarb
auch die eiserne Königskrone der Longobarden und die Kaiserkrone
in Rom 962. Seit dieser Zeit that jeder neue König einen so-
genannten Römerzug, um sich in Rom die Kaiserkrone aufsetzen
zu lasten, was selten ohne Krieg ablief, weil die Könige sie als
ihnen gebührend in Anspruch nahmen, der Papst aber glaubte,
sie nach Gutdünken geben oder vorenthalten zu können. — Die
Bisthümer Havelberg, Brandenburg, Meißen, Merseburg, Zeiz
und Schleswig, so wie das Erzbisthum Magdeburg verdanken
Otto ihre Gründung. Otto Ii. (973 — 983) verjagte die Fran-
zosen aus Lothringen und kämpfte dann unglücklich gegen Grie-
chen und Sarazenen bei Vasantello in Italien. Otto Ieu
(983—1002) starb jung in Italien. Heinrich Ii. (1002 —
1024), als Herzog von Baiern zum Kaiser gewählt, stiftete da«
Bisthum Bamberg und war der letzte Kaiser seines Geschlechtes.
§• 44.
Die fränkischen oder snlischen Kaiser. — Heinrich Iv. und
Gregor Vii.
(Kdrsr. Ii. Nr. 95. Kdrfr. I. S. 256.)
@in kräftiges Herrschergeschlecht trgt wieder mit den Könige»
aus dem fränkischen Hause (die Salier) auf. Graf Konrad dei?
Salier hatte an der fränkischen Saale reiche Güter; sein Vetter,
27
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Otto Otto_I. Otto Otto Otto Otto Heinrich_Ii Heinrich Heinrich_Iv Heinrich Gregor_Vii Gregor Konrad Konrad
Extrahierte Ortsnamen: Merseburg Ungarn Ungarn Erfurt Baiern Deutschland Rom Rom Brandenburg Merseburg Schleswig Erzbisthum_Magdeburg Lothringen Italien Italien Bisthum_Bamberg
425
sten den Namen Anhaltiner führten. Ascanier heißen sie
nach der Stadt Aschersleben (lateinisch ascania), wo sie ihren
Hauptsitz hatten.
Nachdem die bisherigen Markgrafen in der Nordmark nur
als kaiserliche Statthalter regiert hatten, erhielt im I. >133
Graf Albrecht, mit den Beinamen: der Bär, so genannt we-
gen seiner Tapferkeit, vom Kaiser Lothar die Belehnung der
Nordmark mit dem Lande bis an die Oder erb- und eigen-
thümlich. Nach einem schweren Kriege mit dem Herzog von
Baiern und Sachsen, Heinrich dem Stolzen, eroberte er das
Land bis an die Oder und machte der Herrschaft des Wenden-
königs Jatzko ein Ende Die bisherige Nordmark wurde nun
Altmark, das Land zwischen Havel und Oder (die heurige Mit-
telmark und Priegnitz) Neumark geheißen. Albrecht nannte
sich aber von nun an Markgraf von Brandenburg.
Um das menschenleere Land wieder zu bevölkern, nahm er
viele Familien aus Holland, Friesland, Seeland und Flandern,
die durch Krieg und Waffersnoth aus ihrer Heimath vertrieben
waren, auf. Durch Hülfe dieser gewerbfleißigen Einzöglinge
wurden die Städte Berlin, Rheinsberg, Spandau, Bernau, Sten-
dal, Pritzwalk u. a. angelegt und viele Dörfer (Holländereien)
erbaut. Die verschiedenen Völker des Landes zu ' verschmelzen,
führte er nach und nach die christliche Religion und deutsche Sprache
unter ihnen ein. Auch zog er, von einer Pilgerfahrt aus dem
heiligen Lande wiederkehrend, Johanniter- Ritter und Tempel-
herrn zur Bekämpfung der heidnischen Wenden ins Land. Die
Templer bauten die Stadt Templin. So wurde Markgraf Al-
brecht der Stifter eines neuen Staates in Norddeutschland.
Sein Sohn Otto I. (1170— 1184) förderte im Geiste sei-
nes Vaters seines Landes Wohl. Auch leistete er treue Dienste
bei Bekämpfung Heinrichs des Löwen, des Herzogs von Bai-
ern und Sachsen, der im Ungehorsam gegen den Kaiser Fried-
rich 1. (Barbarossa) die Waffen erhoben, und gewann so durch
kaiserliche Gunst als Markgraf von Brandenburg die Würde ei-
nes Erzkämmerers des deutschen Reiches. Dadurch traten ec
und seine Nachfolger in die Reihe der vornehmsten Reichssürsten,
durch welche herkömmlich der deutsche Kaiser gewählt wurde.
Otto Ii. (1184 — 1205), des vorigen Sohn, erhielt von
Friedrich Barbarossa die Afterlehnsherrschaft über Pommern und
damit für sein Haus die Anwartschaft auf den einstigen Besitz
dieses Landes. Zum großen Nachtheile seines Volkes unterwarf
dieser Fürst dagegen freiwillig den größten Theil seiner eigenen
Länder der Oberhoheit des Erzbischofs von Magdeburg, welche
Fessel erst nach drittehalbhundert Jahren durch die Fürsten aus
dem Hause Hohenzollern gebrochen wurde.
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TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
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Extrahierte Personennamen: Albrecht Albrecht Lothar Heinrich Heinrich Neumark Albrecht Otto_I. Heinrichs Heinrichs Barbarossa Barbarossa Otto Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa
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Albrecht Ii. (1205 — 1220), der Bruder Otto's ll., focht,
wie dieser und sein Vorgänger es gethan, mit abwechselndem Glücke
gegen die Danen, welche in diesen Zeiten nach der Oberherrschaft
in den Küstenländern an der Ostsee und namentlich Pommerns
strebten.
Johann I. und Otto Iii., Albrechts Söhne, führten gemein-
schaftlich die Regierung mit solcher Einigkeit, wie sie unter fürst-
lichen Brüdern nie gesehen worden. In dem Kampfe mit dem
Erchischofe von Magdeburg und besten Bundesgenossen, dem Bi-
schöfe von Halberstadt, waren sie lange im Nachtheil, trieben
aber, unterstützt von ihrem in Masse aufgebotenen Volke, den
Feind doch endlich zum Lande hinaus. Die Markgrafschaft ver-
größerten sie durch das Land Le bus, in dem sie Frankfurt an
der Oder gründeten, und durch Stargard. Mit den Waffen
wurden erobert die Ukermark nebst den Städten Friedland.
Neubrandenburg und Lychen, wie auch von Polen die heutige
Neumark (wo sie Driesen befestigten) auf dem östlichen Oder-
ufer. Ueberall im Lande herrschte Ordnung undsicherheit; Acker-
bau, Handel und Gewerbe gediehen und gründeten die Wohlha-
benheit der Unterthanen. Im I. 1258 theilten die Markgrafen
das Land unter ihre Söhne mit der Bestimmung, daß die Mar-
ken mit allen künftigen Erwerbungen immer als ein Ganzes be-
trachtet werden sollten. Otto 11k., der dreimal dem deutschen
Orden gegen die Preußen zu Hülfe gezogen und das Schloß
Brandenburg am frischen Haff gegründet hat, starb 1207, ein
Jahr nach dem Tode seines Bruders Johanns 1.
Otto Iv. (1208 — 1508), Sohn Johanns 1 , der berühm-
teste unter den nun gleichzeitig regierenden Markgrafen, war Held
und landesväterlicher Regent, Freund der Wissenschaften und
Künste, ja selbst Dichter. Sein Land vergrößerte er durch die
Markgrafschaften Landsberg sin Sachsen) und Lausitz, welche
gekauft wurden; die Städte Stolpe und Schlave gewann er
von dem Herzoge Mestwin von Pommerellen (zwischen Persante,
Netze und Weichsel), der Brandenburgs Oberhoheit nicht aner-
kennen wollte, durch die Waffen, nachdem Otto Iv. um diesen
Preis ihm zu Hülfe gezogen gegen seine Feinde. — Schwerer
war der Kampf mit Magdeburg, den ec gegen das Erzstift führte,
weil sein Bruder Erich nicht auf den erzbischöflichen Stuhl er-
hoben worden Leichtfertig und keck drohete er, nach der Ero-
berung Magdeburgs seine Pferde im Dome füttern zu lassen.
Doch es kam anders. Otto unterlag in der blutigen Schlacht
bei Frose >278, wurde gefangen nach Magdeburg geführt und
zur Strafe in einen hölzernen Kasten gesperrt. Seine Befrei-
ung erhielt er gegen ein Lösegeld von -1000 Mark Silbers (50,000
Thaler). Diese wurden aus einem Schatze genommen, den sein
verstorbener Vater einst dem treuen Minister v. Buch übergeben
und den dieser bis jetzt an heiliger Stätte in der Kirche zu An-
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Albrecht_Ii Albrecht Johann_I. Johann_I. Otto Albrechts_Söhne Albrechts Otto Johanns Otto Johanns Johanns Stolpe Otto Erich Otto